Es war letzen Freitag. Ich lag eingekuschelt auf dem Sofa, schaute meine Lieblingsserie und Marley schlief gemütlich in seinem Bettchen. Zumindest für eine kurze Zeit lang, denn plötzlich stand er auf, stellte sich vor mich und fing ganz arg an zu hecheln. Ich setzte mich zu ihm auf dem Boden und versuchte ihn mit Streicheleinheiten zu beruhigen, was zunächst auch funktionierte. Als seine Augen dann wieder geschlossen waren und er mit seinem Kuscheltier im Maul einschlief, legte ich mich wieder aufs Sofa um meiner Serie zu folgen.

Doch dann fing Marley an aufzustehen und ganz nervös und fietschend durch das Haus zu laufen. Seine Zunge hing weit aus dem Maul und er ließ sich überhaupt nicht zur Ruhe bringen. Ich fragte mich, was der kleine Schnuffi wohl haben mag. Den Spaziergang hatten wir bereits erledigt, gespielt hatten wir auch und sein Magen war auch gefüllt. Aber einen Punkt hatte ich noch nicht in Erwägung gezogen, nämlich die läufigen Hündinnen. Wenn Marley verliebt ist, zeigt er meist die gleichen Anzeichen. Er läuft dann ebenfalls ganz aufgeregt durch das Haus und fietscht wie verrückt, zu Lasten meiner Nerven. Aber an diesem Abend kehrte überhaupt keine Ruhe ein, also ging ich nochmal mit ihm in den Garten um zu schauen, ob er nicht vielleicht nochmal Wasser lassen oder Kot absetzen muss. Aber nichts, er wollte viel lieber die Mäuse, welche sich um den Apfelbaum herum versammelt hatten, jagen. Nach einem Stück im Garten gingen wir wieder herein. Aber die Situation entspannte sich nicht. Also bat ich meinen Freund, nochmal mit Marley eine Runde durch das Wohngebiet zu drehen, vielleicht musste er ja doch. Als beide wieder zu Hause eintrafen, sagte mein Freund, dass Marley sehr flüssigen Durchfall hat. Jetzt machte das Hecheln und die hippelige Art auch Sinn.

Eine unruhige Nacht

Es wurde immer später und mir fielen schon fast die Augen zu, also machte ich mich Bettfertig. Marley würde es schon bis morgen früh durchhalten. Ich streichelte den Kleinen in den Schlaf, wünschte ihm eine gute Nacht und gab ihm ein Küsschen. Früh um 3:00 Uhr weckte mich Marley mit einem lauten Bellen. Ich stand im Bett und mein Herz schlug so schnell wie das einer Springmaus. Ich ging runter ins Wohnzimmer, wo Marley schon aufgeregt Kreise drehte und unbedingt hinaus musste. Zum Glück waren die Nächte noch nicht so kalt und so konnte ich mit Schlafzeug hinaus in den Garten gehen.

Marley rannte ins Gebüsch und ich hörte es nur laut pupsen. Der Kleine tat mir so leid. Er wollte auch sofort wieder rein, ihm ging es wirklich nicht gut. Zwei Stunden später musste er nochmal. Gegen 5:00 Uhr war es dann schon heller und so konnte ich erkennen, dass die Farbe des Kots hellbraun war, keine große Veränderung. Am nächsten Tag kochte mein Freund ihm Reis mit Hühnchen und Möhren. Marleys sogenanntes Durchfallfutter, er liebt es. Wir merken, dass der Durchfall gegen Samstagabend wieder besser wurde und so sah ich keinen Grund den Tierarzt aufzusuchen. Sonntag gab es dann wieder einen derben Rückschlag. Der Durchfall nahm wieder zu, dennoch entschied ich, erst den nächsten Tag zum Tierarzt zu gehen, weil wir dann sowieso einen Termin zu jährlichen Impfung gehabt hätten. Marley war zwar etwas ruhiger als sonst, sprang aber dennoch vergnügt im Garten herum und fraß so gierig wie immer sein Futter.

Montagmorgen war Marley mega aufgeregt, fietschte und lief schon Richtung Terassentür. Mir stieg ein übler Geruch in die Nase, denn Marley hatte über Nacht ein Häufchen mitten im Wohnzimmer hinterlassen, jippy. Ich konnte ihm das aber nicht übel nehmen, immerhin war er krank. Er wollte nicht Spazierengehen und erleichterte sich deshalb im Garten aber das sehe ich jetzt nicht als großes Problem an, dann wird das Häufchen halt entsorgt. Anschließend legte er sich auf die Wiese in die Sonne und lies sich wärmen.

Da stimmt etwas nicht

Nach einer Weile ging ich mit Marley wieder rein. Normalerweise kommt er immer gleich mit, denn der Kleine bleibt nicht gern allein im Garten. Aber diesmal blieb er liegen. Ich konnte mir denken, dass da etwas nicht stimmt. Denn es sah so aus, als wollte er aufstehen konnte es aber nicht richtig. Ich versuchte ihn ins „Steh“ zu holen aber er konnte es nicht und so griff ich ihm unter den Bauch und hievte ihn hoch. Ich war so schockiert, weil ich das noch nie bei ihm gesehen hatte. Beim Gehen merkte ich, wie er leicht humpelte und über die Treppenstufen stolperte. Drinnen legte er sich gleich hin, langes Stehen kam für ihn nicht in Frage. Auch „Sitz“ wollte er perdu nicht machen. Wenn er saß konnte man sehen, wie er versuchte die Hinterbeine etwas zu entlasten, indem er sie nach außen schob. Ich hatte solche Angst, dass es erste Anzeichen für eine Hüftdysplasie – kurz HD – sind. Eine HD ist für Golden Retriever nicht gerade selten aber  Marley ist doch gerade einmal 2 Jahre alt. Während ich schon voll panisch war, meinte mein Freund nur, dass es vielleicht nur eine Zerrung ist oder der Darminfekt Schuld an den schlaffen Hinterbeinen ist.

Mein Freund versuchte mich zu beruhigen aber irgendwie funktionierte das nicht so gut. Ich wollte einfach nur wissen, was mit ihm los ist. Es ist so schlimm mit anzusehen, wenn es dem eigenen Hund schlecht geht aber das muss ich dir ja nicht erzählen. Endlich war es soweit, der Termin stand kurz bevor. Mein Freund trug Marley ins Auto und fuhr uns zum Tierarzt. Ich konnte durch meinen Handwurzelbruch kein Auto fahren. Beim Tierarzt angekommen meldeten wir uns an und setzen uns ins Wartezimmer, naja ich saß. Für Marley war es anscheinend angenehmer zu stehen. Nach ein paar Minuten legte er sich dann doch hin, nachdem er sich mehrfach im Kreis gedreht und überlegt hatte, wie er sich am besten schmerzfrei hinlegen kann. Dann wurden wir aufgerufen. Ich musste Marley wieder auf seine vier Beine helfen. Die anderen Tierhalten sagten nur: ,,Ach der Arme“. Eigentlich hatte ich angenommen, dass Marley erschöpft sein muss aber auf einmal lief er los und zog mich ins Wartezimmer, beinahe hätte ich mich noch verletzt. So sehr wollte er ins Behandlungszimmer. Andere Tiere würden am liebsten Reisaus nehmen aber mein Marley nicht.

Die Diagnose

Die Tierärztin begrüßte Marley wie immer sehr liebevoll und wollte bereits die Spritze für die Impfung holen, da erzählte ich ihr erst einmal von Marleys aktuellem Zustand. Schnell war der Ärztin klar, dass es heute keine Impfung geben wird. Als ich den Durchfall erwähnte sagte sie, dass Marley nicht der einzige sei, der an einem Darminfekt leidet, anscheinend geht das zur Zeit rum. Ich sagte aber gleich, dass dies nicht das einzige Problem ist und demonstrierte ihr wie schlecht Marley aufsteht. ,,Das sieht gar nicht gut aus“ sagte sie. Ich kam gleich auf die HD zu sprechen, woraufhin sie die Hüfte abtastete und die Funktion der Gelenke überprüfte. Sie hatte aber diesbezüglich nichts zu beanstanden. Sie meinte, dass die Erschöpfung der Hinterbeine auf den Darminfekt zurückzuführen ist. Mein Freund hatte also recht, ich war so erleichtert. Wir Menschen haben bei Erkältungen oder anderen Infekten ja auch oft Gliederschmerzen.

Ich habe ihr auch gesagt, dass Marley heute seinen Kopf zum Fressen nicht herunterbeugen wollte und ich deshalb den Futternapf in Maulrichtung gehalten habe und er erst dann gefressen hat. Wenn der Hund frisst ist das schon mal ein gutes Zeichen. Um aber sicher zu gehen tastete sie noch seine Wirbelsäule ab und bog Marleys Kopf in alle Richtungen. Ich wusste gar nicht, wie biegsam Marley sein kann. Als sie seinen Kopf nach unten biegen wollte hat sich Marley richtig versteift, er hat quasi eine Schonhaltung eingenommen um Schmerzen zu verhindern. Die Tierärztin sagte, dass das vom Infekt kommen kann. Ich sollte es dennoch die nächsten Tage beobachten und wenn sich dann nicht bessert, würden wir ein Röntgenbild anfertigen. Ich wurde schon wieder leicht panisch, weil mir sonst was für Gedanken durch den Kopf gingen. Dabei könnte es auch nur ein eingeklemmter Nerv sein, welcher Marley Schmerzen bereitet. Aber in diesem Moment ging es um den Darminfekt.

Keine Sorge, es tut nicht weh

Sie gab Marley eine Spritze gegen die Schmerzen. Zum Glück ist Marley ein sehr guter Patient. Er legte sich auf die Seite, die Tierärztin streichelte seinen Bauch und Marley war schon fast in die Traumwelt versunken, da kam ein kleiner Pikser und Marley schaute die Ärztin verdutzt an. Sie sagte dann: „Ich war es nicht“, Marley legte seinen Kopf wieder auf den Boden und ließ sich weiter durch knuddeln. Ein richtiger Vorzeigepatient. Wir wollten die anderen Patienten nicht warten lassen, also beendeten wir die Schmuserei, bekamen noch leckere Kautabletten gegen den Durchfall und Marley sollte einen Tag lang Diät halten und dann müsste alles wieder gut sein. In 2 Tagen sollten wir dann nochmal zur Kontrolle kommen, um zu schauen, ob sich seine Gelenke wieder erholt haben und sich sein Kopf wieder leicht in alle Richtungen biegen lässt. Zu Hause angekommen, stellte sich Marley vor seinen Fressnapf und schaute mich traurig an. Der Kleine hatte solchen Hunger aber ich dürfte ihm ja nichts geben. Wie soll man das einem Hund klar machen? Aber da fiel mir ein, dass ich ja noch die Kautabletten habe. Wie immer verschling Marley seine Medikamente ohne Probleme. Er wollte sogar noch mehr, anscheinend schmeckten ihm die Tabletten, ich fand den Geruch ja schon schrecklich aber egal. Ich bin froh, dass ich einen Hund habe, der nicht so wählerisch ist.

Marley ist wieder gesund

Die Kontrolle verlief super, Marley konnte wieder gut aufstehen und alles war ok. Der Kot war zwar noch nicht optimal, weshalb ihm die Tierärztin noch ein kleine Spritze gab aber die hat Marley diesmal gar nicht mitbekommen. Ich habe ihr auch gesagt, dass Marley wieder herumspringt und nach seinem Dummy sucht, alles wie vorher. Dennoch lassen wir uns für die Impfung noch ein bisschen Zeit, nichts überstürzen. Bei Retrievern kommt es übrigens öfter zu Durchfall, da sie einfach alles fressen, was ihnen vor die Nase kommt.


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