Hallo ihr Lieben!
Ich möchte euch in diesem Beitrag von unserer Schockdiagnose im vergangenen Jahr berichten. Wir waren Mitte September 2023 mit Marley am See spazieren. Auf dem Weg hinunter zum Wasser lief Marley vor uns, seine Rute war hochgestreckt und wir hatten einen super Blick auf Marleys Po-Gegend. Mein Partner sagte zu mir, dass Marleys einer Hoden irgendwie größer wirkt. Logisch, dass man Hundehoden immer rumbaumeln sieht aber an dem Tag sahen diese irgendwie anders aus. Ich muss auch ganz ehrlich gestehen, dass ich mir nicht ständig Marleys Hoden angeschaut habe. Wir riefen Marley zu uns, ließen ihn „Platz“ machen und nahmen die Hoden näher unter die Lupe. Der rechte Hoden war schon größer als der andere. Ich brach sofort in Tränen aus, weil ich gleich vom Schlimmsten ausging, nämlich Hodenkrebs.
Marley zeigte keinerlei Symptome das es ihm schlecht erginge. Er hatte weiterhin Appetit, war agil und fröhlich wie immer. Ich schrieb eine Freundin an – die Veterinärmedizin studiert – und schilderte ihr die ganze Geschichte. Eine ausführliche Beschreibung über die Beschaffenheit der Hoden inklusive. Sie konnte nur eine Ferndiagnose stellen und meinte, dass mehrere Erkrankungen zutreffen könnten. Sie nahm auch das Wort „Hodenkrebs“ in den Mund.
Besuch beim Tierarzt
Wir kamen also um einen Termin bei unserer Tierärztin nicht drumherum. Marley freut sich ja jedes Mal wie bolle, wenn er zum Tierarzt darf, denn dort wird er geknuddelt und bekommt ganz viele Leckerli. Was ihn dagegen gar nicht geheuer ist, ist der Behandlungstisch. Selbst die beste Motivation brachte ihn nicht dazu darauf zu steigen. Aber es waren ja genug Helfer anwesend, um ihn hinaufzuheben. Die Tierärztin tastete Marleys Hoden ab. Ich bin immer so stolz, wenn ich sehe, wie ruhig er währenddessen bleibt.
Es dauerte nicht lange bis sie uns mitteilte, dass Marley Hodenkrebs hat. Ich begann mit weinen und meine Beine waren wie Gummi. Mir riss es förmlich den Boden unter den Füßen weg. Die Tierärztin beruhigte mich und machte uns Hoffnung. Denn Hodenkrebs beim Hund ist meist gutartig und metastasiert langsam. Auch, wenn mich diese Worte für einen kurzen Moment beruhigten, so war da einfach die Diagnose KREBS! Mein liebster Hund hat wirklich KREBS An dieser Tatsache konnte ich nichts ändern und glaubt mir, ich wollte nichts mehr als das.
Diagnose Hodenkrebs
Mit dieser Schockdiagnose gingen wir nach Hause. Marley wurde noch mehr geknuddelt als sonst schon. Ich schaute in seine treuen Augen und wollte einfach nicht wahrhaben, was da passiert. Beim Tierarzt haben wir gleich einen Termin zur Kastration ausgemacht. Denn, wenn ein Hund an Hodenkrebs erkrankt, werden die Hoden meist sofort entfernt. Mit einer Kastration sollte sich die Hodenkrebs- Erkrankung im Normalfall auch erledigt haben. Der betroffene Hoden wird nach der Operation ins Labor geschickt, um ihn zu analysieren. Ich war grundlegend immer gegen eine Kastration. Da aber eine medizinische Notwendigkeit bestand, gab es für mich nur diese eine Option. Die Tierärztin meinte auch zu mir, dass Marley in seinem Charakter so gefestigt ist, dass es nach der Kastration diesbezüglich höchstwahrscheinlich keine Veränderungen geben wird. Aber selbst, wenn er sich in irgendeiner Form verändern sollte, so war mir das immer noch lieber, als wenn er stirbt.
Tag der Operation
Zwei Wochen später war er dann da, der Tag der Operation. Ich habe mir für diesen Tag extra freigenommen, denn ich hätte auf Arbeit keinen klaren Gedanken fassen können. Mir ging soviel durch den Kopf. Marley wurde noch nie operiert. Wird er die Narkose vertragen oder wird er überhaupt wieder aufwachen? All das und noch viele andere Gedanken rasten durch mein Köpfchen. Mein Partner versuchte mich zu beruhigen. Gemeinsam brachten wir Marley zum Tierarzt. Der kleine Bub wusste natürlich nicht, was jetzt mit ihm passiert. Nach kurzer Absprache und einem Riesenknuddler schaute mich die Tierärztin an – ich stand schon unter Tränen – und meinte, dass es vielleicht besser wäre, wenn ich nicht dabei zusehe, wie mein Hund während der Narkose zusammensackt.
Sie sagte, dass viele Tierbesitzer beim Zusehen schon im Behandlungszimmer umgekippt wären. Also gab ich Marley eine Bussi und ging ins Wartezimmer. Mein Freund begleitete Marley mit in die Narkose. Das erleichterte mein Gewissen, denn Marley war nicht allein. Im Übrigen finde ich es super, dass unsere Tierärztin diese Möglichkeit den Tierhaltern anbietet. Ich weiß von Freunden, dass andere Tierarztpraxen- oder Kliniken dies unterbinden, weil ihr Tier anschließend mit dem Halter etwas negatives verbindet.
Dann gingen wir nach Hause und ich wartete sehnlichst auf den Anruf der Tierärztin. Die zwei Stunden des Wartens fühlten sich wie gefühlte Ewigkeiten an. Aber dann kam endlich der Anruf. Laut der Tierärztin ist alles gut verlaufen. Der Herzschlag während der Operation war super und es gab keine Komplikationen. Da ihr der linke Hoden aber etwas zu klein erschien, würde sie beide Hoden ins Labor schicken, um auf Nummer sicher zu gehen. In der Zeit des Telefonates hörte ich im Übrigen Marley im Hintergrund bellen. Daraufhin meinte die Tierärztin, dass Marley gern abgeholt werden würde
Nach der Operation
Als wir im Wartezimmer eintrafen, kam gerade die Tierarzthelferin mit meinem kleinen Bubi und seiner Orange ( Halskrause) aus dem Ruheraum zu uns gelaufen. Er wedelte fröhlich mit dem Schwanz und war froh uns wiederzusehen. Die anderen Tierbesitzer im Wartezimmer grinsten beim Anblick von Marley und seiner Orange nur. Mit einem total freudigen Gefühl gingen wir nach Hause. Im Handgepäck natürlich noch Medikamente für die nachfolgenden Tage und einen Termin zur Nachkontrolle.
Die Halskrause hielt Marley zwar gut vom Wunden lecken fern aber vorsichtshalber haben wir ihm noch eine Kinderstrumpfhose übergezogen. Der Anblick war einfach so zuckersüß und nach ein paar Stunden hat sich Marley auch irgendwie daran gewöhnt, wie ein Pinguin durch die Gegend zu laufen. Marley bekam am Tag mehrere Schmerzmedikamente, die wir ihm ins Futter gaben und die er problemlos mit auffraß. Bei der Medikamentengabe hatten wir mit ihm noch nie Probleme. Die erste Nacht schlief ich mit bei Marley im Wohnzimmer um zu schauen, ob er sich übergibt oder Ähnliches. Zum Glück trat nichts Schlimmes auf. Ab und an fietschte er etwas aber der Kleine litt ja auch unter Schmerzen.
Es war schon ein komisches Gefühl zu wissen und natürlich auch zu sehen, dass Marley keine Hoden mehr hat. Aber ich weiß, dass es für ihn die beste Entscheidung war.
Die nächsten Tage verliefen super. Marley erholte sich toll und auch der Kontrolltermin verlief optimal. Alles verheilte so, wie es sollte. Die Orange (Halskrause) musste er die kompletten 10 Tage anbehalten. Was aber kein Problem war, da diese viel bequemer und weicher ist als die ursprünglichen Trichter, welche man vom Tierarzt erhält. Marley hat die Orange auch gleich als eine Art Kissen verwendet. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was er für ein Hit in unserer Wohnsiedlung war.
Laborergebnisse stehen fest
Am 10. Tag ging es für Marley und uns erneut zum Tierarzt, um die Fäden ziehen zu lassen und die Laborergebnisse zu erhalten. Das Fäden ziehen meisterte der Kleine wie ein Profi, ganz ohne zucken. Dann nahm die Tierärztin die pathologischen Befunde in die Hand und mir lief es kalt den Rücken runter. Ich hoffte einfach so sehr, dass der Tumor gutartig war. Dann begann sie zu sprechen. Der rechte (vergrößerte) Hoden beinhaltete zwei Tumoren. Einer davon gutartig und der andere bösartig. Das ist eher eine Seltenheit. Der linke (angeblich zu kleine Hoden) war unauffällig. Also waren Marleys Hoden für einen Golden Retriever von Natur aus eher ungewöhnlich klein. Jedenfalls liefen mir wieder die Tränen als die Tierärztin die Worte „bösartiger Tumor“ aussprach. Aber sie meinte, da wir schnell gehandelt haben hat sich der Hodenkrebs mit der Kastration erledigt und Marley ist wieder gesund. Mir fielen in diesem Moment Millionen von Steinen vom Herzen und ich umarmte sofort meinen Bubi.
So groß der Schock nach der Diagnose auch bei uns war, umso fröhlicher bin ich jetzt, dass mein Marley die ganze Geschichte gut überstanden hat und er hoffentlich noch ganz ganz viele Jahre bei uns bleiben wird.
Gerade ältere Hunde sind öfter von Hodenkrebs betroffen. Marley hat es mit 8 Jahren getroffen. Ich rate euch, dass ihr immer mal die Hoden eurer Rüden genauer anschaut. Denn Marley konnte nur so gut geholfen werden, weil wir es schnell erkannt und dementsprechend reagiert haben. Auch, wenn Hodenkrebs nicht gleich ein Todesurteil ist, so solltet ihr doch sorgsam sein. Nehmt eure Wuffis in den Arm und knuddelt sie ganz doll.
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