Oh wie habe ich sie vermisst!

Zecken sind wohl das einzige am Frühling, was nicht so toll ist. Trotzdem sind es Lebewesen und jedes Lebewesen hat seine Berechtigung. Irgendwie. Finde ich.

Naja egal, jedenfalls suche ich Marley nach jedem Spaziergang gründlich nach Zecken ab. Das macht zwar überhaupt keinen Spaß, aber es muss sein. Ich weiß nicht ob es dieses Jahr besonders schlimm ist. Seit der Frühling sich blicken lässt, zieht Marley die Zecken regelrecht nur so an. Das war letztes Jahr nicht so.

Es ist so nervig. Dabei stupse ich während unserer Spaziergänge schon einige – meist so 4 bis 5 Zecken – von Marley. Da frage ich mich doch, wie er dann trotzdem noch einige Zecken mit nach Hause schleppen kann. Die kleinen Beißer sind so schnell, dass sie schnurstracks im Fell von Marley verschwinden.

Noch viel mehr wundere ich mich aber über andere Hundehalter, die ich hin und wieder treffe. Bis jetzt hat fast jeder Hundehalter – mit dem ich das Thema Zecken dieses Jahr besprochen habe – gesagt, dass sein Hund noch gar keine Zecken hatte – beziehungsweise selten eine Zecke hat. Hä, gibt’s das? Kann das sein? Keiner hat dieses Problem so arg wie wir – scheinbar. Also ich gönne es ja keinem, um Gottes willen, aber ich verstehe es einfach nicht. Vielleicht lügen sie auch? Ich weiß es nicht.

Ist Marley’s Blut besonders lecker?

Weist du, warum manche Hunde mehr und andere Hunde eher weniger Zecken sammeln?

Klar, es hängt auch damit zusammen, wo ich mit meinem Hund spazieren gehe. In der Stadt auf dem Gehweg wird er eher keine Zecken aufsammeln. Und wir – also Marley und ich – gehen täglich über saftig grüne Wiesen und laufen durch den Wald. Also quasi durch das Zuhause von Zecken. Aber trotzdem wundere ich mich doch, warum ausgerechnet Marley in diesem Jahr so viele Zecken sammelt und andere scheinbar nicht. An der Ernährung von Marley kann es eigentlich nicht liegen. Aber ich werde da noch mal schauen, eventuell fehlt ihm doch etwas.

Ich habe mir schon einige Gedanken gemacht, wie ich das Zeckenproblem in den Griff bekommen kann.

Ein Großteil den ich kenne, verwendet Zeckenhalsbänder oder Spot on Mittel gegen Zecken. Die sind allerdings nicht die beste Lösung, um dieses Problem in den Griff zu bekommen. Ganz im Gegenteil. Das sind Nervengifte. Die töten zwar die Zecken oder halten sie ab, den Hund zu bespringen. Genauso nimmt aber auch der Hund selbst von diesen Mitteln Schaden – teilweise erheblichen Schaden! Ich verwende diese Chemiecocktails deshalb nicht mehr.

Obwohl ich zugeben muss, dass ich sie im letzten Jahr zweimal genommen hatte. Ich wollte ausprobieren, wie sie denn wirken und funktionieren. Doch ich habe mich dann immer mehr belesen und das was ich da so mitbekommen hab ist einfach nur grauenvoll.

Dennoch greifen viele darauf zurück. Sei es aus Unwissenheit (wie ich vor einem Jahr) oder bewusst aus Faulheit. Es ist halt einfach anzuwenden. Packung auf, in den Nacken träufeln und fertig.

Ich will jetzt keinen angreifen der diese Mittel benutzt, es kann ja jeder handhaben wie er möchte. Ich möchte in diesem Artikel lediglich kurz auf die Gefahren aufmerksam machen, denn man sollte die chemischen Keulen nicht unterschätzen.

Zeckenschutzmittel werden wie hier zu sehen über die Haut aufgenommen. Es gibt sie aber auch in Tablettenform, um sie dem Futter unterzumischen.

Ich vergifte meinen eigenen Hund!

Vor ein paar Tagen hatte ich mit einer Freundin darüber diskutiert und im Gespräch hatte sie dann von mehreren Vorfällen in der Schweiz berichtet. Was mich echt erschreckt hat. Es ging um einen Artikel zu den Spot-on-Mitteln in Tablettenform. Also die man einfach ins Futter gibt. Jetzt kommt’s: Laut neuen Studien von schottischen Wissenschaftlern führen Spot-on-Mittel, welche dauerhaft über einen längeren Zeitraum gegeben werden, früher oder später zu einer Epilepsie (Altersepilepsie) bei Hund und Katze!

Spätestens jetzt müssen doch die Alarmglocken läuten. Ich leide selbst an einer leichten Form der Epilepsie (seit Jahren anfallsfrei) und weiß daher selbst wie blöd solche Anfälle verlaufen und wie beschissen es einem danach geht. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass mein Hund diese Krankheit, aufgrund solcher bescheidenen Mittel bekommt – die ICH IHM VERABREICHE (!) – wird mir ganz übel.

Dass diese Zeckenschutzmittel im Verdacht standen, Krebs zu fördern, wusste ich. Aber Epilepsie? Nein danke! Ich meine: Manche Bestandteile dieser Zeckenschutzmittel (Permethrin und vectra-3d) stammen aus der Landwirtschaft und wurden dort teilweise als Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Das kuriose ist: In der Landwirtschaft sind diese Mittel teilweise gar nicht mehr zugelassen. Also was soll das dann?

Was mich richtig ärgert, sind manche Tierärzte die ruhigen Gewissens Spot-on-Mittel verabreichen oder Zeckenhalsbänder empfehlen. Hallo, was soll das? Natürlich ändern sich wissenschaftliche Erkenntnisse hin und wieder und was gestern noch galt, muss heute nicht mehr gelten. Aber gerade Tierärzte müssten doch wissen, welche Gefahren die Nervengifte an sich allgemein anrichten können. Aber wie in vielen anderen Dingen geht es wie so oft um mehr als nur ums Tier. Zum Beispiel um Bequemlichkeit (beim Tierhalter) und um Kostendeckung der Praxis (Tierarzt). Es ist wirklich traurig. 🙁

So wirken Spot-on Präparate

Die chemischen Mittel enthalten Neurotoxine und können im zentralen Nervensystem Störungen hervorrufen, wie zum Beispiel Muskelkrämpfe, Koordinationsstörungen oder Lähmungserscheinungen. Ich habe schon von Fällen gelesen, wo die Hunde noch BEIM TIERARZT einen Krampfanfall bekommen haben, nachdem sie das Zeckenmittel verabreicht bekommen haben. Einige davon sind sogar verstorben, in den Armen der Halter! Ich finde das unglaublich schlimm.

Golden Retriever im Waldboden
Marley fühlt sich auf dem Waldboden so richtig wohl. Kein Wunder, dass er haufenweise Zecken aufsammelt.

Ein Spot-on-Mittel träufelt man in den Nacken des Hundes, wo es durch die Haut in die Blutbahn gelangt. Zecken, die auf’s Fell deines Hundes hupsen und sich festbeißen, sterben langsam einen qualvollen Tod und fallen ab bevor du sie überhaupt mitbekommst. Wenn man es hart ausdrücken will, kann man sagen, dass der Hund die Zecken durch das Mittel vergiftet. Das ist doch schlimm, oder? Klar sind Zecken total ekelig. Ich will sie am liebsten auch nicht angucken. Aber es sind Lebewesen!

Noch viel schlimmer ist aber, dass Zecken, die sich einmal festgebißen haben, sich übergeben könnten. Denn das giftversetzte Blut deines Hundes lässt die Zecke langsam sterben und um Todeskampf könnte sie sich übergeben bzw. ihr Darminhalt könnte in die Blutbahn deines Hundes gelangen. Gefährlich wird das vor allem dann, wenn die Zecke einen Erreger in sich trägt und beim Hund Borreliose oder eine andere Krankheit zur Folge hat.

Und genauso schlimm ist: Das Nervengift wirkt natürlich nicht nur bei Zecken, sondern auch beim eigenen Hund. Der Hund nimmt (kurzfristig, in den meisten Fällen) nur keinen offensichtlichen Schaden, weil er viel mehr Körpermasse hat.

In den USA wird daher schon sehr lange vor diesen Präparaten gewarnt. In Deutschland habe ich das noch nicht so mitbekommen, vielleicht ist es auch an mir vorbeigegangen. Ich denke, dass es ähnlich wie mit den Impfungen ist. In den USA wird auch ganz anders geimpft und zwar viel weniger. Die Nebenwirkungen sind nicht zu unterschätzen und gerade wenn es um die Gesundheit des Tieres geht sollte man doch mal nachdenken. Ich finde, in Deutschland sollte endlich darüber diskutiert werden.

So mache ich das aktuell (3 Jahre danach) mit den Zecken

(Stand April 2022)

Ich will euch natürlich nichts vorschreiben. Trotzdem rate ich euch dringend, den Hund von solchen Mitteln fernzuhalten. Die Argumente sprechen doch stark dafür. Versucht lieber etwas anderes zu finden. Was natürliches wie Schwarzkümmelöl oder Kokosöl. Auch Knoblauch könnt ihr in geringen Mengen hin und wieder geben. Wir haben es zwar schon mit Kokosöl direkt auf dem Fell versucht, aber davon bekam Marley ein sehr fettiges Fell. Und ich kuschel mit ihm doch so unglaublich gerne.

Deswegen reibe ich ihn gar nicht mehr ein, sondern gebe seit einiger Zeit nur noch eine Mischung aus Schwarzkümmelöl, Kokosöl und Knoblauch (alles Bio) ins Futter. Schwarzkümmelöl allerdings in geringen Mengen (weniger als einen Teelöffel pro Tag), denn zu viel könnte die Leber schädigen. Und Knoblauch auch nur in geringen Mengen (eine Zähe pro Woche), denn auch er ist bei Überdosierung schädlich für den Hund.

Mit Schwarzkümmelöl komme ich sehr lange hin. Täglich gebe ich ihm bei 34 kg Körpergewicht nur einen halben Teelöffel davon ins Futter. Das ist mehr, als er tatsächlich braucht. Aber über einen längeren Zeitraum angewendet, stellt sich nach circa vier Wochen ein natürlicher Abwehrschutz ein.

Dieses Kokosöl verwende ich übrigens auch täglich in der Küche, um etwas anzubraten oder einfach als kleine Zugabe. Der Preis bei Amazon ist unschlagbar, ich bestell es nur noch dort.

Wer selber lieber keine Experimente durchführen möchte, kann stattdessen aber auch auf fertige Naturprodukte zurückgreifen. Im letzten Jahr hatten wir bei Marley den Anti-Zecken-Snack „Zeggi Weggi“ von Medidog über drei Monate ausprobiert. Ich war mit der Wirkung sehr zufrieden, daher kann ich ihn hier wärmstens empfehlen. Um langfristig aber etwas Geld zu sparen, mische ich meinen Zeckenschutz mittlerweile selbst.

Eine liebe Leserin hat mich auf das natürliche Anti-Zecken-Spray von Silberkraft aufmerksam gemacht. Es ist zu 100% vegan und wird regelmäßig kurz äußerlich angewendet und bildet dann für mehrere Stunden einen natürlichen Zeckenschutz. Zecken mögen gewisse Wirkstoffe ja überhaupt nicht und deswegen bin ich davon überzeugt, dass eine äußerliche Anwendung die ein oder andere Zecke durchaus abhält sich festzubeißen.

Zum Entfernen von Zecken verwende ich aktuell die Kombi-Zeckenzange von Helperfect. Die ist wirklich toll, weil ich mit ihr auch Zecken entfernen kann, die nur übers Fell grabbeln und sich noch nicht festgebissen haben. Ich muss die Zecken also nicht anfassen, sondern kann sie einfach mit der Pinzette greifen. Früher hatte ich hier teilweise Probleme, die Zecke aus dem Fell zu bekommen, weil die ja echt klein sind und bei Marley’s dichtem Fell sind die super schnell verschwunden. Das geht nun deutlich einfacher und schneller. Ich hab sie im Frühling und Sommer immer dabei.

Wenn du noch eine Lösung gegen das Zeckenproblem hast, sag es mir bitte in den Kommentaren. Ich wäre dir sehr dankbar. Bis bald. 🙂

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